Am Wochenende vor Weihnachten trafen sich die Vertreter der vier Landesverbände im Spielverbund Nord, um über den Spielbetrieb im American Football und Flagfootball zu beraten. Neben der obligatorischen Ligeneinteilung ging es auch um die Rahmenbedingungen in 2024 und den Folgejahren.
Die Einteilung der Ligen verlief harmonisch, da hier streng nach sportlichen Gesichtspunkten eingeteilt wurde. Einzelne Wünschen in einer höheren Liga spielen zu dürfen als in der abgelaufenen Saison verdient, wurden daher nicht entsprochen. Nach der erfolgten Einteilung werden die Ligaobleute in den kommenden Wochen, dort wo es erforderlich ist, kurzfristig die Gruppen innerhalb der Ligen festlegen.
Die Ligaobleute bleiben mit einer Ausnahme die gleichen wie 2023. In der Flagliga wird Michael Urban als neuer Ligaobmann die Leitung übernehmen.
Auf Initiative des AFCV Niedersachsen wurde festgelegt, dass Flagfootball 5on5 in den Landesligen American Football als Nachweis der Jugendarbeit anerkannt wird. Mit Aufstieg in die Verbandsliga müssen die Teams allerdings ab dem dritten Jahr eine Jugendmannschaft in der Sportart American Football nachweisen. Spielgemeinschaften im Flagfootball 5on5 werden grundsätzlich nicht als Jugendarbeit anerkannt.
Im Flagfootball 5on5 werden ab 2025 zudem die Altersklassen an die internationale Wettkampfstruktur angepasst. Es wird dann eine U17, U15 und eine Altersklasse U11 geben.
Flagfootball 9on9 wird vorerst für eine übergeordnete Herrenmannschaft American Football als Jugendarbeit anerkannt. Ab 2025 wird die Altersklasse als U15 bei den männlichen und U16 bei den weiblichen Aktiven definiert. Los geht es hier ab 8 Jahren.
Für weibliche Aktive gibt es ab der Saison 2024 erweiterte Möglichkeiten, am Spielbetrieb teilzunehmen. In der B- Jugend dürfen weibliche Aktive bis zum 18. Geburtstag einen Passantrag stellen.
Ein Novum im deutschen American Football ist jedoch, dass weibliche Aktive auf Antrag unterhalb der Regionalliga in Herrenteams mitmachen können. Ab dem 18. Geburtstag steht es weiblichen Aktiven frei, einen Antrag zu stellen.
Hintergrund beider vorgenannten Regelungen ist es, dass weibliche Aktive grundsätzlich unterrepräsentiert sind. In der Vergangenheit gab es immer mal wieder Projekte z.B. in Flensburg oder Lübeck zum Aufbau von Frauenteams. Diese lösten sich dann aber nach wenigen Jahren wieder auf, einige wenige Aktive fanden den Weg zu den Teams in Kiel oder Hamburg. Die Hoffnung ist, dass mit dieser Möglichkeit neuen Aufbauprojekten nicht so schnell die Luft ausgeht. Alternativ kann es dazu führen, dass sich weibliche Aktive erst einmal vor Ort ausprobieren, um dann doch den Weg nach Kiel oder Hamburg anzutreten. Diese Öffnung ist vorerst als Test auf 2024 beschränkt.
Für die A- Jugend wird es ab 2024 eine Möglichkeit geben, gleichzeitig einen Spielerpass für die Herren zu beantragen. Damit soll es den älteren Jugendspielern ermöglicht werden, noch einfacher im Herrenbereich anzukommen. Die Fluktuation zwischen U19 und Herren soll damit verringert werden.
Am Ende der Sitzung übernahm turnusgemäß der Hamburger Landesverband die Führung des Spielverbundes bis Ende 2024.